Ayurveda und Ernährung (1/4)
Was bedeutet ayurvedische Ernährung?
Wir möchten euch die nächsten vier Wochen gerne einmal pro Woche in die Welt des Ayurveda entführen. Viel Spaß beim Lernen und Danke an unsere Ayurveda-Kennerin Petra! Über das Thema Gesundheit und Ernährung wurde vermutlich nie zuvor mehr diskutiert als heute. Chronische Erkrankungen nehmen immer weiter zu und die Behandlungskosten hierfür steigen ins Unermessliche. Es gibt immer mehr Methoden am Markt, welche Glück und Wohlgefühl versprechen. Für den Konsumenten wird es zunehmend schwieriger sich in diesem Jungel zurechtzufinden. Unzählige neue Diätbücher kommen jährlich auf den Markt, welche Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden versprechen.
Manche dieser Ernährungsempfehlungen sind wohl kaum ein Leben lang durchzuhalten ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen, und so mancher der dies schon einmal probiert hat, wird festgestellt haben, dass wenn er wieder seine „alten“ Ernährungsgewohnheiten“ verfolgt, die verlorenen Kilos und noch ein paar extra Pfunde zurückgekommen sind.
Im Ayurveda geht es nicht um Kalorienzählen oder um Proteine und Kohlenhydrate, es geht darum zu verstehen wie die Prinzipien des Lebens funktionieren, Ayurveda – das Wissen vom Leben im Sinne einer allumfassenden Weisheit. Ayurveda betrachtet den Menschen als Einheit, wobei der Mensch als Mikrokosmos und Abbild des Universums gesehen wird. Das Leben folgt bestimmten Prinzipien und diese Prinzipien gilt es zu kennen und zu verstehen. Folglich kann dem obersten Ziel des Ayurveda, die Gesundheit des Gesunden zu erhalten und die Krankheit des Kranken zu heilen, gedient werden. Es wäre vermessen zu sagen, dass Ayurveda eine einfache Wissenschaft und Lehre ist, da es unzählige philosophische und spirituelle Weisheiten in sich birgt, jedoch schafft es Ayurveda die komplexen Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Krankheit einfach und für jedermann verständlich darzustellen.
Es bringt uns dazu wieder in uns hineinzuhören, einen Moment innezuhalten und stehen zu bleiben in einer Welt voller Hektik und Lärm, wo alles immer nur weiter, größer und schneller sein muss. Durch das Wissen was uns gut tut und welche Nahrung uns sowohl geistig als auch körperlich stärken kann, können wir wieder zu diesem Urinstink zurückfinden. Durch zu viel künstliche Zusätze und jahrelanges falsches Essen kann unser Geist nicht mehr unterscheiden was gut für uns ist und was uns eher Schaden zufügt. Wenn wir jedoch beginnen die richtigen Nahrungsmittel zu uns zu nehmen, dann klärt sich der Geist, die Sicht wird klarer und wir können wieder erkennen, was wir brauchen und was unserem Wohlbefinden eher abträglich ist. Deshalb ist ayurvedische Ernährung keine kurzfristige Modeerscheinung oder eine Lifestylediät, es ist das was unser Körper braucht, um gesund und vital zu bleiben.
Wenn man verstanden hat, wie die Prinzipien funktionieren, und was der Körper einem mit seinen Signalen sagen will und wie man darauf reagieren kann, dann braucht man keine dogmatischen Ernährungsregeln, denn Ernährung soll nicht schwierig und kompliziert sein, sondern einfach und angenehm. Essen soll Spaß machen und Genuss sein, nach einem guten Essen soll man sich gestärkt und fit und nicht schlapp und energielos fühlen.
Ayurveda hilft uns schon mit kleinen Schritten dieses Wohlgefühl wieder zu erlangen und wer einmal begonnen hat und dies am eigenen Leib erfahren hat, wird wohl ewig damit weiter machen, weil etwas das mir guttut und noch dazu auch schmeckt, werde ich nicht mehr missen wollen.
Im zweiten Teil und dritten Teil dieser Serie, erklären wir dir die ayurvedische Ernährung und ihren Einfluss auf die Doshas (Konstitutionstypen), wie man Störungen und Krankheiten vorbeugen und entgegenwirken kann und wie sich die einzelnen Eigenschaften der Nahrung auf Körper und Gesundheit des Menschen auswirken können.