Ayurveda und Ernährung (2/4)
Die Konstitutionstypen:
Ayurveda geht davon aus, dass sich die Energie des kosmischen Bewusstseins in 5 Grundprinzipien bzw. Elementen manifestiert: Diese sind Äther (Raum), Luft, Feuer, Wasser und Erde. Diese Lehre bildet das Kernstück des Ayurveda. Diese 5 Grundelemente manifestieren sich im menschlichen Körper und werden Tridoshas genannt. Die Elemente Äther und Luft manifestieren sich im Körper als das Luftprinzip, welches Vata genannt wird. Feuer und Wasser bilden das Feuerprinzip, welches Pitta heißt und die Elemente Wasser und Erde bilden das Stabilitätsprinzip ab, welches dem Kapha zugeordnet wird.
Die 3 Doshas sind die Grundbestandteile des Körpers und sind zuständig für die Kommunikation zwischen Geist und Körper. Die Doshas sind einerseits grobstofflich andererseits feinstofflich. Sie stellen die Verbindung von Anatomie, Physiologie und Psychologie her. Doshas erzeugen Veränderungen, die sich auf das Milieu im Körper auswirken. Diese Veränderungen können positiv oder negativ sein. Im Normalzustand rufen diese positive Veränderungen hervor, sind sie jedoch gestört, verursachen sie Krankheit.
Das Vata Dosha
Vata ist das Prinzip der Bewegung, deshalb wird es auch das Luftprinzip genannt. Vata regelt die Atmung, die Bewegungen in den Muskeln und Geweben, die Herzschläge, alle Ausdehnungen und Zusammenziehungen, es setzt Bewegungen in Gang, ist verantwortlich für alle Sinneswahrnehmungen, Sprechen und die Bereitschaft etwas zu tun. Auf der emotionalen Ebene äußert sich Vata durch Frische, Nervosität, Angst und Furcht, Zittern und Krämpfe. Der Sitz von Vata befindet sich im Dickdarm, Becken, Knochen, Oberschenkel, Ohren und Hüften. Das Vata Dosha gerät am leichtesten aus dem Gleichgewicht, kann aber auch schnell wieder besänftigt werden. Ein Ungleichgewicht äußert sich vor allem in den Bereichen, wo es seinen Hauptsitz hat.
Vata besitzt die Eigenschaften trocken, kalt, leicht, feinstofflich, beweglich, nicht schleimig, rau und kann durch entsprechende Ernährung und Lebensweise, welche entgegengesetzte Eigenschaften besitzt besänftigt werden. Überdies wird Vata durch die Geschmacksrichtungen salzig, sauer und süß besänftigt und durch die Geschmacksrichtungen bitter, herb und scharf erhöht.
Das Pitta Dosha
Pitta kann als das Feuerprinzip übersetzt werden. Pitta ist das Prinzip der Umwandlung und ist verantwortlich für Verdauung, Resorption, Stoffwechsel, Körpertemperatur, Glanz der Augen, Mut und Intelligenz und Verstehen. Emotionale Zustände wie Zorn, Hass und Eifersucht entspringen dem Pitta Dosha. Pitta hat seinen Sitz im Dünndarm, im unteren Magen, Schweiß, Rakta Dhatu und in den Augen. Es hat die Eigenschaften etwas ölig, heiß, penetrierend, flüssig, sauer, beweglich wie eine Flüssigkeit und scharf. Es wird durch die Geschmacksrichtungen süß, bitter und herb besänftigt und durch die Geschmacksrichtungen sauer, scharf und salzig erhöht.
Das Kapha Dosha
Das Kapha Dosha zeichnet sich durch das Stabilitätsprinzip aus, Erde und Wasser bilden das Material für die körperliche Struktur. Das Kapha Dosha hält die Abwehrkraft des Körpers aufrecht. Kapha bildet Gelenkschmiere und –flüssigkeit, die Feuchtigkeit der Haut, fördert die Wundheilung, füllt Räume im Körper aus, verleiht biologische Kraft, Vitalität und Stabilität, unterstützt das Erinnerungsvermögen, gibt Herz und Lungen Energie und hält die natürliche Abwehrkraft aufrecht. Kapha manifestiert sich im Brustraum, im Hals, Kopf, Nebenhöhlen, Nase, Mund, Magen, Gelenken, Plasma und in den Sekreten des Körpers wie den Schleimabsonderungen. Emotional ist Kapha verantwortlich für Gefühle der Gier, des Neids und des Anhaftens oder Verhaftetseins, drückt sich aber auch in der Neigung zur Ruhe, Vergebung und Liebe aus. Kapha hat die Eigenschaften schwer, kalt, weich, ölig, süß, stabil und schleimig. Es wird durch die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig vermehrt und durch scharf, bitter und herb vermindert.
Es ist wichtig, dass die Doshas in einem ausgewogenen Zustand sind damit Gesundheit vorherrscht. Vata bewegt Kapha und Pitta. Vorallem Vata gerät leicht aus dem Gleichgewicht und kann dann dazu führen, dass auch die beiden anderen Doshas aus dem Gleichgewicht geraten und Krankheit entsteht.