Lebensgemeinschaft Wald!
Im Wald leben viele Tiere, Insekten, Pilze und Pflanzen in einer riesigen Wohngemeinschaft. Sie unterstützen sich oft, konkurrieren aber auch stetig um Licht, Nährstoffe, Lebensraum oder Wasser. Die Bäume bestimmen das Waldklima – vielleicht hast du schon einmal festgestellt, dass es in einem Buchenwald deutlich kühler ist als in einem Fichten- oder Kiefernwald. Bäume spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme und Speicherung von Wasser im Boden. Durch ihre Wurzeln können sie Wasser aus tiefen Bodenschichten aufnehmen und in ihren Blättern verdunsten lassen, wodurch es in Form von Wasserdampf in die Atmosphäre gelangt. Dieser Wasserdampf kondensiert dann wieder zu Wolken, die sich über dem Wald bilden und Regen oder Schnee auf den Boden bringen. Auf diese Weise trägt der Wald auch zur Regulierung des Klimas bei.
Darüber hinaus bietet der Wald auch zahlreiche weitere ökologische Dienstleistungen. Er dient als Lebensraum und Rückzugsort für viele Tierarten, darunter auch bedrohte Arten wie der Luchs oder der Rothirsch. Auch die Luftfeuchtigkeit, die vorhandenen Pflanzenarten, Insektenarten und weitere Waldbewohner werden von den vorherrschenden Baumarten beeinflusst. Jeder Baum „atmet“. Die Blätter oder Nadeln nehmen durch winzige Spaltöffnungen Kohlendioxid auf und gibt Sauerstoff ab, außerdem filtert sie Schadstoffe aus der Luft. Bei der Photosynthese wird Wasser verbraucht und Kohlenhydrate produziert. Die Kohlenhydrate wandern von den Blättern zu den Wurzeln wo sie neben dem Baum auch anderen Lebewesen, wie Pilze, mitversorgen. Das Wassern wandert in einer anderen Leitungsbahn (dem Splintholz) von den Wurzeln in die Blätter und ermöglicht diesen Prozess. Der Baum und seine Erzeugnisse (Blätter, Früchte, Baumsaft, …) bieten die Nahrungsrundlage für eine Vielzahl an Pflanzenfresser die wiederum Nahrung für fleischfressende Tierarten wie den Marder oder Habicht sind. Die Nahrung des Baumes, also die Versorgung mit mineralischen Nährstoffen, ohne die der Baum nicht Wachsen und Biomasse aufbauen kann, wird durch Kleinlebewesen wie Würmer, Pilze oder Bakterien geschaffen. Diese zersetzen abgestorbene pflanzliche und tierische Substanzen und setzen darin enthaltene Nährstoffe frei. In einem gesunden Wald ist dieser Kreislauf intakt, sodass alle Mitbewohner mit ausreichend Nahrung versorgt werden können. Ein gesunder Wald benötigt daher auch keine zusätzliche Düngung. Ist der Wald nicht gesund (schlechter Boden) oder wir durch den Menschen massiv in diesen Kreislauf eingegriffen (Kahlschlag), benötigt es viel Zeit bis sich dieser Kreislauf erneut gebildet hat.