Wie geht Glücklichsein?
Hast du jemals darüber nachgedacht, was es für dich bedeutet, glücklich zu sein? Wir Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen von Glück. Aber wenn wir es haben wollen, müssen wir es auch definiert haben, stimmt´s?
Wenn sie gefragt werden, ob sie glücklich sind, zögern viele Menschen, bevor sie antworten. Sie fangen an, ihr Leben im Geist zu katalogisieren und zu überlegen, in welchen Bereichen sie zufrieden sind und in welchen nicht. Die Antwort ist dann oft kompliziert, etwa so in der Art „Wenn ich mehr verdienen würde …, wenn ich eine andere Arbeit machen könnte …, wenn ich (k)eine*n Partner*in hätte …, oder wenn meine Katze nicht schwanger wäre … ja, dann könnte ich richtig glücklich sein.»
Hand aufs Herz: Würdest du auf die Frage: «Bist du glücklich?» nicht lieber mit einem fröhlichen „JA!“ antworten? Warum ist das oft so schwierig?
Unsere Messlatte für Glück:
Ein Teil des Problems besteht darin, dass viele von uns enorm hohe Maßstäbe für ihr persönliches Glück haben. Wir gehen zum Beispiel meistens davon aus, dass Glück vom Erreichen bestimmter Ziele abhängig ist. Wir sagen uns: «Ich werde glücklich sein, wenn ich einen neuen, besser bezahlten Job habe“, oder» Ich werde glücklich sein, wenn ich endlich mal einen Marathon gelaufen bin.»
Und dann passiert im Allgemeinen eines dieser beiden Dinge:
- Wir erreichen unser Ziel und fühlen uns total glücklich! Wow, das Leben ist sooo schön. Leider haben Glückshormone die Angewohnheit, sich nach relativ kurzer Zeit wieder zu verabschieden. Bald schon sind wir – trotz des tollen neuen Jobs und der entbundenen Katze – wieder auf unserem Alltagsniveau angekommen.
- Oder wir existieren in einem ständigen Zustand des Wartens darauf, dass das Ereignis eintritt, das uns glücklich macht. Wir arbeiten mehr oder weniger hartnäckig an dem einen großen Ziel, das endlich das volle Glück in unser Leben bringen soll.
Offensichtlich gibt es hier ein Problem. Egal, ob wir unser Ziel erreichen oder nicht, wir enden praktisch immer damit, aufs Glück zu warten. Denn oft betrachten wir Glück als etwas, das in der Zukunft, in der Ferne liegt. Es ist quasi wie eine Fata Morgana in der Wüste. Wir laufen darauf zu, aber die Fata Morgana bewegt sich dabei weiter weg.
Manchmal finden wir tatsächlich Wasser in der Wüste und können unseren Durst löschen. Aber es dauert nicht lange und wir werden wieder durstig. Also machen wir uns auf den Weg zur nächsten Oase.
Dem Himmel sei Dank, dass wir nicht in der trockenen Wüste, sondern in Mitteleuropa leben. Wasser kommt bei uns aus jedem Wasserhahn. Glücklichsein auch, wenn du die richtige Einstellung dazu hast. Glück ist nämlich der Ist-Zustand, in dem wir uns befinden. Es ist das, was gerade passiert. Es ist das, was uns umgibt.
Glück kommt nicht erst mit einer schwer zu erreichenden Aufgabe. Glück verbirgt sich oft direkt in Sichtweite. Das zu sehen erfordert jedoch einen anderen Denkansatz, als viele von uns gewohnt sind.